10.8.04
Er ist da: Der Rückreisetag, endlich ist er da. Eigentlich kann ich es noch kaum realisieren ... Ähh hatten wir das nicht schon mal in umgekehrter Form? Aber egal: Ich glaube ich habe es noch nie so geschätzt, dass die Ferien vorbei sind. Und das obwohl ich weiss, was in der Schweiz wieder alles auf mich wartet. Im Hotel haben wir auf jeden Fall problemlos ausgecheckt. Einziger Haken: Zwischen dem auschecken und dem Transfer mit dem Bus zum Flughafen lagen über 5 Stunden, die es zu überstehen galt. Mit einem Souvenirbummel, je einem Stündchen am "Strand" und im Restaurant "Beach Grill" haben wir dies erstaunlich angenehm gemeistert. Auch ein leichtes Chaos am Flughafen durfte nicht fehlen (Sie konnten sich nicht entscheiden, an welchem der 2 Check-In-Schalter die Economy-Class abgefertigt werden sollte). Mit dem Bus wurden wir zum Flieger gefahren. Wohlgemerkt: Der Flieger stand ca. 50 Meter vom Terminalausgang entfernt, aber der Einstieg war auf der anderen Seite. Der Bus musste so einfach mit gleich bleibenden Radeinschlag um den Airbus im Kreis fahren um alle Passagiere abzuliefern. Mit einer halben Stunde Verspätung hoben wir ab. Unterwegs hatten wir, an Gewitterwolkentürmen über den Alpen vorbei düsend, wieder eine Viertelstunde gewonnen und auf direktestem Weg landeten wir (komischerweise von Deutschland her auf der Blindlandepiste) in Zürich Kloten. Unser Urlaub ist zu ende.
Fazit:
Erstens fühle ich mich vom Reisebüro schlecht beraten. Es war ja zugegeben schon so, dass wir aus dem Katalog selber die Idee gebracht haben dieses Hotel zu buchen. Und offenbar haben wir den Begriffen "kinderfreundlich" und "Animationsteam" zu wenig Bedeutung zugemessen. Aber nur schon wenn im Katalog die Grösse des Hotel erwähnt gewesen wäre wäre dieses Etablissement nicht zur Debatte gestanden. Im Reisebüro selber haben wir dann explizit erwähnt, dass wir auf der Suche nach Ruhe und Erholung sind bzw. einen Badeurlaub im Kopf haben und man hat uns versichert, dass wir in dem Fall die richtige Wahl getroffen hätten. Kein Wort von Geröllküste, Platz 1 für die Kinderfreundlichkeit und grösstem Hotel auf dem Balkan. Wenn ich persönlich einen Fuss in ein Reisebüro setze erwarte ich, dass mich ein Profi auf Fehlüberlegungen oder übersehene Goodys aufmerksam macht. Das ist doch der Sinn einer Beratung. Wenn ich das nächste Mal so falsch liegen möchte kann ich auch gleich direkt im Internet Ferien buchen. Dann kann der Reiseveranstalter seine Filialen schliessen und Personalkosten sparen.
Fazit:
Zweitens finde ich die Vorortberatung noch viel tragischer. Der vom Reiseveranstalter Helvetictours wärmstens empfohlene Tagesausflug war der Schlechteste und mit Abstand Teuerste von allen dreien. Mit dem Bus hielten wir nicht nur bei abgelegenen, aber sehr teuren Lokalen, deren Dienstleistungen nicht mal im Ausflugspreis inbegriffen waren. Wir wurden auch erst unterwegs über wichtige Details informiert (Kleiderordnung und dass die Innenstadt heute eh gesperrt sei). Das riecht für mich nach Provisionen abkassieren. Beim Vorortanbieter (der von Helvetictours offenbar gemieden wird) herrschte von Anfang an eine klare Deklaration aller anfallenden Kosten zu einem konkurrenzlos günstigen Preis, man wurde mit kleinen Goodys überrascht und die versprochenen Leistungen wurden in der Realität dann noch übertroffen.
Drittens habe ich viel über die Griechen als solches gelernt. Kurz umschrieben sind es für mich extreme Italiener. Alles sehr locker und ungezwungen und wenn mal was nicht funktioniert ist doch auch egal. (Der Organisator der Boottouren ist übrigens eine ausgewanderter Österreicher mit Frau. Vielleicht kommt von da der Qualitätsvorsprung gegenüber dem Rest). Der griechische Lebensstandard ist eindeutig nichts für mich.

Nachtrag:
Ich habe das Reisebüro Revi-Reisen mit unseren Erfahrungen konfrontiert. Man hat sich in aller Form entschuldigt und erwähnt, dass man die Beschwerde an Helvetictours weiter geleitet hat. Man versprach uns in 4 bis 6 Wochen zu antworten. Mal schauen, ob es vielleicht doch noch ein klitzekleines Happyend gibt.

Nachtrag zu Nachtrag:
Der Reiseveranstalter hat zwar erst nach 9 Wochen, aber er hat geantwortet: Die Unregelmässigkeiten bei der Bustour seien von örtlichen Büro bestätigt worden. Ausserdem sei was das Touristen auf der Bustour ausnehmen betrifft in Korfu offenbar noch nicht durch gedrungen, dass die goldigen Zeiten der Reisebranche vorbei seien. Früher sei so ein Verhalten auf den Vorort organisierten Touren aber leider üblich gewesen. Ihre Empfehlung sei darum, dass man sich selber ein Auto miete und so die Orte selber aussuche, die man besichtigen möchte. Sie würden aber gerne noch festhalten, dass sich ausser mir niemand beschwert habe. Die "Fehlberatung" beim Buchen sei eindeutig auf ein Miss.verständnis zwischen uns und der Angestellten des Reisebüros zurück zu führen (Sie meinte, dass wir unbedingt in dieses Hotel wollten)
Schlussendlich würden sie diesen Vorfall bedauern und hoffen trotzdem irgendwann wieder mal für uns eine Dienstleistung erbringen zu können. Beigelegt war eine Holzkiste mit einer grossen Flasche edlen Rotwein aus der Mövenpic-Kellerei.

Mein Fazit:
Problem wurde wahrgenommen, mehr kann man nicht verlangen, ich habe viel gelernt, die Entschuldigung ist angenommen und für mich ist der Fall erledigt.
Autor: Stefan Thalmann
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