7.8.04
Ums gleich vorweg zu nehmen: Ouranos Bootstouren zur blauen Lagune: Ein MUSS wenn man auf Korfu ist, egal was die Reiseleitung dazu meint. Und vorzugsweise auf den Samstag buchen! Aber jetzt der Reihe nach:
In der Nacht hats wieder gewittert. Diesmal so heftig, dass ich auf Blitzjagt gehen konnte. Natürlich wieder nach dem üblichen Timing *Auslöser drück* - *dunkel* - *dunkel* - *dunkel* - *klick, Beleuchtungszeit um* - *blitz* - *flash* - *blitzblitz* - *nerv*.
Pünktlich ging die Bootstour los und da für die meisten Touristen heute Reisetag war waren nur gerade 18 Nasen auf dem 60 Personen-Kutter, davon incl. uns 4 Schweizer. Die anderen Zwei kamen aus der Nähe von Zug und waren sehr gesellig. Im weiteren Verlauf der Reise haben oft diskutiert und uns über Digitalkameras, Motorräder und natürlich über Korfu unterhalten.
Der Willkommensaperitif (Ouzo) war die erste positive Überraschung. Nicht dass es was Gutes gewesen wäre, aber es gab hier was umsonst. Die Überfahrt zum griechischen Festland war relativ lange und eintönig, aber halt zwingend notwendig.
Dort angekommen besichtigten wir eine riesige Grotte an der Küste. Das Teil ist so gross, dass der Kutter problemlos hinein fahren konnte. Die Pause in einem nahe gelegenen Hafen war mit 30 Minuten etwas zu kurz um was trinken zu gehen. Jetzt folgte endlich die Badepause in der blauen Lagune. Das ist ein kleiner verträumter Strand hinter einer dem Festland vorgelagerten Insel. Das Boot ankerte etwa 5 Schwimmminuten vor dem Strand entfernt für eine Stunde. Also nichts wie rein ins glasklare, hellblau schimmernde Wasser.
Angeblich sei es dort 6 Meter tief, aber man hatte das Gefühl man könne die Steine auf dem Grund einfach so mit der Hand greifen. Einfach herrlich.
Dem ausgiebigen Bad folgte das Mittagessen auf dem Kutter. Kleine, grillierte Fischchen, Kartoffel und Krautsalat und sogar Süsswasser, so viel man wollte. Auch alles schon im Preis inbegriffen. Die Salate waren sehr fein, die so bemitleidenswert von der Platte glotzenden Fischchen habe ich aber trotzdem nicht probiert. Alleine bis dahin war die Tour schon mehr als ihr Geld wert. Aber auf der Rückfahrt nach Korfu hielt der Kutter noch bei einer Sandbank.
Ca. 1,5 Meter Wassertiefe, glasklares Wasser und feinster Sand luden erneut für eine halbe Stunde zum Planschspass ein. Zum Abschluss folgte noch eine knapp stündige Siesta am Steg eines mitten in Kakteen paradiesisch gelegenen Restaurants. Dort erfuhren wir von einem anderen Tourteilnehmer, dass die gleiche Tour auch für 27 Euro über die Reiseleitung gebucht werden kann. Zur Erinnerung: Wir haben am Strand "über die Gasse" für 20 Euro direkt beim Veranstallter gebucht. Via Reiseleitung gebucht erhällt der Veranstalter angeblich nur gerade 12 Euro pro Person. Die Kontrolle in unserem Hervetictours-Merkblatt zeigte sogar, dass dort die Tour für 28 Euro angeboten wird. Netter Nebenverdienst des Dimitris.

Fazit: Erstens: die Tour war ihr Geld mehr als wert. So klares, zum Teil tief blaues Wasser habe ich noch nie gesehen und an so (wenigstens optisch) "sauberen" Orten habe ich noch nie gebadet. Der Samstag ist der ideale Tag dafür, da man sich durch die wenigen Teilnehmer auf dem Schiff frei bewegen und nach Lust und Laune an der Sonne oder im Schatten sitzen konnte. Zweitens: Nur weil was via Reiseleitung gebucht wird bedeutet das offenbar noch lange kein Mehr an Leistung. Sie stellen nur die Quittungen aus und geben offenbar nicht mal die Hälfte des Geldes weiter. In diesem Zusammenhang noch eine speziell interessante Episode: Der Mensch von Helvetictours wurde am ersten Tag auf genau diese Tour angesprochen. Er hat dort aber in einem abschätzigen Ton gemeint, dass das bis jetzt noch niemand gebucht hätte und auch nur so etwas Abenteuerliches sei. Aber wir könnten das schon buchen, wenn wir unbedingt möchten. Durch seine offenbar negative Meinung vom Ganzen damals abgeschreckt haben wir schlussendlich sogar noch 8 Euro pro Person gespart.
Den Rest des Tages kennt ihr ja schon: Faulenzen, erholen, Abendessen und - ja was war das jetzt: An der Schelle, wo bis jetzt jeden Abend der Dessert in Form von Bergen von schalenlosen Wassermelonenstücken aufgetürmt waren stand heute ein Korb voll Pfirsiche. Das kann doch nicht deren ernst sein. Das war dann auch der Auftakt zur Depristimmung am Abend. Wir hatten den Tag durch so viel so schöne Stellen gesehen und jetzt waren wir wieder zurück an unserem Geröllhaldenstrand. Das drückte schon mächtig auf die Stimmung.
Autor: Stefan Thalmann
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