05.05.2005 Perfekt hatten wir geschlafen und ausgeruht gings ans Frühstücksbuffet. Generell konnte man sagen, dass das Hotel
perfekt war. Es kann problemlos ein 3-Sterne Hotel in der Schweiz übertrumpfen. In der Nacht hat sich das Wetter
verschlechtert und heute war den ganzen Tag über Nieselregen angesagt. Am Morgen schipperte uns ein kleines Motorböötchen
rund um die Insel.
Thomas: Dieser Raketenkapitän wollte uns beweisen, dass er entweder sehr ortskundig, oder einfach nur sehr risikofreudig
sein kann. Als er nämlich das Boot mit einem Affenzahn haarscharf an einem aus dem Wasser ragenden Felsen vorbei feuerte, war er
noch der einzige an Bord, der ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatte. Das war wohl seine Masche den Touristen was zu bieten.
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Wir sahen dieses Mal die Feuerrutsche vom Wasser aus. Ausserdem besuchten wir das Dörfchen Ginostra auf der anderen Seite der Insel
und machten einen Halt auf Strombilicchio. Das ist "der alte Stromboli". Der vor vielen tausenden Jahren aktive Vulkan wurde
seither durch Wind und Meer wieder weg errodiert. Heute ragt nur noch der ehemalige Schlot des Vulkanes wie ein Kamin ca.
50 Meter hoch aus dem Meer. Zuoberst steht ein Leuchtturm, der über eine Gittertreppe von der Wasserlinie aus erreichbar ist.
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Am Nachmittag besuchten wir ein kleines Vulkanmuseum, in dem uns das bisher gesehene nochmals ganz genau erklärt wurde. Bei all
dem bis jetzt erlebten könnte man zum Schluss kommen, dass Stromboli ein zahmer Vulkan ist. Die angesengte Schlafmatte (links) von einem
Touristen, der an der Vulkanflanke übernachten wollte, holt einem jedoch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Und auch
der Haufen von beiseite geräumten Lavabomben gleich im Gebüsch vor dem örtlichen Fussballplatz zeigt, dass die Bewohner von
Stromboli nicht ganz ungefährlich leben.
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Thomas: Für die Rückfahrt beschlossen wir zwei Thalmanns, das Geld, dass beim Vulkanführer gespart und
uns darum von Chris sehr fair zurückerstattet wurde, in eine Schlafkabine zu investieren, um in dieser Nacht etwas schlauer
als auf der Hinreise schlafen zu können.
Fertig eingecheckt genossen wir am Heck der Fähre in gemütlicher Runde den wehmütigen Blick zurück zum Stromboli und nahmen
den Anblick der letzten sichtbaren Ausbrüche auf den Rückweg mit. Jetzt wurde uns nochmals richtig bewusst, dass die
Fährplanumstellung ein Riesenglück war, sonst wären wir einen Tag später angekommen und das Wetter hätte uns einen Strich
durch die Rechnung gemacht.
Thomas: Bei der nächtlichen Überfahrt bekamen wir erstmalig zu spüren, was rauhe See bedeutet. Ist schon ein komisches
Gefühl, in einer Kabine ohne Fenster, wenn einem nur der Gleichgewichts-sinn und das Knirschen der Kabinenwände mitteilen,
wohin sich das Schiff gerade bewegt. Ich dachte: "Das ist meine erste Hochseereise mit Sturm: Sollte ich mir jetzt einbilden, dass
ich das nicht vertrage und es mir schlecht werden könnte? Nee, kein Bock! Ich schlaf mal lieber weiter." ;-)
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